family around the world

Wieder in Thailand: Bangkok zum zweiten Mal

von ANDREAS am 28. AUGUST 2011

In Yangon stehen wir in der Warteschlange zum Check-In nach Bangkok, vor uns steht eine deutsche Familie aus Köln. Wir kommen schnell mit Gerd und seinen Kindern Leonard und Lotte sowie deren Freundin Lisa ins Gespräch. Da wir noch unschlüssig in Bezug auf unsere Unterkunft in Bangkok sind und Gerd dort eine feste Anlaufadresse hat, die sich ganz gut anhört, beschließen wir kurzerhand uns anzuschließen. So landen wir noch am selben Abend im New Siam 2 Guesthouse, wo wir alle New Siam 2 Guesthousegemeinsam zu Abend essen. Zu späterer Stunde zieht es dann die Teenager in Richtung Khao San Road und Heike, bei uns für Shopping zuständig, erklärt sich bereit sie zu begleiten. Gerd und ich halten die Stellung und unterhalten uns wirklich toll, wobei wir das eine oder andere Singha-, Tiger- oder Chang-Bierchen verhaften, es ist ein perfekter Abend!

Wir sind froh, wieder in einem Guesthouse gelandet zu sein, im Hotel ist es zwar etwas gediegener und man muss nicht jede Übernachtung im voraus und jede Dienstleistung sofort bezahlen, aber im Guesthouse finden wir eine bessere Infrastruktur für unsere Bedürfnisse vor, wie z.B. ein kleines Reisebüro, spezialisiert auf preiswerte Tickets, einen Geldautomat, den es sonst erst wieder in recht guten Hotels gibt sowie zahlreiche andere Traveller, mit denen wir Informationen austauschen können. Das New Siam 2 hat zudem den Vorteil, in Reichweite der Khao San Road zu liegen, aber doch weit genug davon entfernt, so dass man vom unmittelbaren Chaos nicht betroffen ist. Zuletzt bietet es einige Annehmlichkeiten wie z.B. ein Pool, wichtig für die Kids, und es verbietet erstaunlich offensiv und effektiv die Beherbergung von Sex-Touristen, was für uns als Familie mit Kindern ein wichtiges Kriterium darstellt.

Montag, 08. August 2011 bis Donnerstag, 11. August 2011

Nach unseren ersten fünf Wochen "on the road" haben wir zahlreiche Erfahrungen gesammelt bezüglich überflüssiger oder fehlender Kleidungs- und Ausrüstungsgegenstände, so dass wir unsere vier Tage in Bangkok mit seiner exzellenten Infrastruktur nutzen, um notwendige Besorgungen und Anschaffungen zu machen. Ganz vorne steht für mich die Reparatur meiner Kamera, die mal funktioniert, mal nicht und mich damit so richtig ärgert! Wir schmeißen fast alle T-Shirts und Unterwäsche aus Baumwolle weg, die sich trotz kompletter "Funktionsausstattung" in unser Gepäck geschlichen haben und ersetzen sie vollständig durch leichte Funktionskleidung.

Der Montag beginnt für uns morgens um 03.00 Uhr, Nina musste sich übergeben und hat Fieber. Als Ursache können wir unübersehbar die Spaghetti mit Pesto gestern abend am Flughafen in Yangon identifizieren. Für den Tag bedeutet das, dass Heike alleine loszieht, während ich mit den Kindern im Guesthouse bleibe. Ich sortiere Bilder, arbeite an der Homepage und kümmere mich um Alles, um das wir uns in den vergangenen drei Wochen ohne Internetzugang nicht kümmern konnten. Besonders freue ich mich über die zahlreichen Emails, die wir bis heute nicht beantwortet haben, da müssen wir in den kommenden Tagen mal ran. Als es Nina Nachmittags etwas besser geht, sehen wir Harry Potter auf meinem Rechner an und lassen es uns gut gehen.

Erst abends kommt Heike von Ihrer Shopping-Tour zurück und zeigt uns ihre Einkäufe. Besonders stolz ist sie, alle neuen Errungenschaften streng nach Gewicht eingekauft zu haben, insbesondere unsere Unterwäsche wiegt jetzt gar nichts mehr, 17kg auf dem Rücken plus Daypack haben also doch gewisse Spuren hinterlassen...

Am Dienstag ist dann Nicos und mein Tag. Heike beibt bei Nina, die noch immer nicht so stabil ist, wie wir uns das wünschen. Zu meiner großen Überraschung, als ob es meine Kamera ahnen würde, funktioniert sie heute morgen einwandfrei, erstmals nach mehreren Tagen.

Ich lasse mich davon allerdings nicht beeindrucken und wir düsen direkt zum Canon-Service im neunten Stock des Bangkok City Tower in der South Sathorn Road. Ich sehe wohl ziemlich verzweifelt aus, denn anstatt die Kamera anzunehmen, geht der Servicemitarbeiter mit ihr direkt in die Werkstatt und kommt nach 10 Minuten zurück. Ergebnis: "your camera is working properly!" - Scheiße, das Ding ist überhaupt nicht in Ordnung!

Entweder, die Kamera ist bei unserer Trecking-Tour durch eingedrungenes Wasser korrodiert und beschädigt worden oder dem Gerät macht hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen, was verwunderlich wäre, da die Canon EOS 7D die am Besten abgedichtete Kamera im gesamten Canon-Programm ist. Auf meine Frage nach der Dauer eines Komplettservice inklusive Zerlegen der Kamera wird mir eine Woche genannt, wegen des Geburtstags der Königin am Freitag, an dem das Service-Center geschlossen ist - ich falle fast in Ohnmacht!

Ich beschließe dann, die "properly working camera" einem nochmaligen zweiwöchigen Test auf Ko Tao zu unterziehen. So habe ich die Möglichkeit, die Kamera im Fall erneuter Fehlfunktion bei unserer Rückkehr nach Bangkok gründlich durchchecken zu lassen. Andi beim FriseurDie Alternative wäre gewesen, sie sofort durchchecken zu lassen, dann hätte ich allerdings auf Ko Tao keine Kamera gehabt und die Kosten dafür hätte mir auch niemand ersetzt. Ich stelle mir dabei einen Kunden vor, der ein vom Service für gut befundenes Produkt unbedingt checken lassen möchte - den würde ich auch bluten lassen, aber richtig!

Nach diesem etwas unbefriedigenden Besuch fahre ich mit Nico ins Siam Paragon Shopping-Center, wo wir uns bei Adidas und The North Face austoben. Nico will außerdem unbedingt zum Friseur. Beim Warten kommt mir die Idee, dass ich mich ebenfalls schnell "scheren" lassen kann, wobei ich die Rechnung ohne den Friseur gemacht habe, denn auch bei mir wird das volle Programm durchgezogen: Waschen, Scheren, Waschen, Föhnen! Wiederstand ist aufgrund der Sprachhürde zwecklos, mich versteht keiner! Beim Föhnen meiner ca. 1mm langen Haare fühle ich mich zuerst etwas "auf den Arm genommen", dann ist es mir aber schnuppe, denn mit großer Ernsthaftigkeit wird mein Haupt während des Föhnens mit dem Zeigefinger "gewuschelt", was recht angenehm ist - und schließlich kennt mich hier keine S...

Der Mittwoch läuft ganz ähnlich ab, wir machen Restbesorgungen und genießen den Überfluß gegenüber dem stetigen Mangel in Myanmar, wir nutzen alle Annehmlichkeiten, die sich entlang des "banana pancake trails" bieten und Bangkok liegt bekanntlich an der Hauptstrasse dieses Trails!

Am Donnerstag ist Nina wieder fit und Heike fährt mit ihr zum Wat Arun, einem der schönsten Tempel in Bangkok. Ich sitze den ganzen Tag an unserer Homepage, das Hochladen der Bilder dauert recht lange und das Zusammentragen und Formatieren der Wat ArunNinaunterschiedlichen Berichte auch. Um 02.00 Uhr morgens ist alles hochgeladen, wurde nach drei Wochen auch Zeit. Ich verschwinde schnell ins Bett, das Taxi kommt um 05.00 Uhr und - packen muss ich auch noch!

Der Morgen läuft dann entsprechend hektisch ab, wir fahren pünktlich um 05.00 Uhr mit dem Taxi zur Busstation. Dabei vergesse ich meinen schönen Schirm aus Myanmar auf der Hutablage des Taxis, was wenigstens das Problem löst, wie wir diesen Schirm ganz nach Hause bekommen - schade! Der Verlust hat aber auch etwas Befreiendes, zusätzlich zu Rucksack und Daypack war der Schirm immer irgendwie im Weg, es sollte wohl so sein. Jetzt freuen wir uns auf Relaxen, Tauchen und den von unseren Kindern lange ersehnten Schulunterricht auf Ko Tao!