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Unsere erste Woche: Bangkok

von HEIKE & ANDREAS am 15. JULI 2011

Sonntag, 10. Juli 2011

Ankunft und erster Tag in Bangkok.  Alles hat wunderbar geklappt. Unser Guesthouse ist sehr schön und liegt toll, denn die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind zu  Fuß zu erreichen. Aber das hat keine Eile, denn wir haben jetzt Zeit und können langsam in die Stadt eintauchen. Heute haben wir unser erstes „Singha Beer“ genossen und eine herrliche „Tom Yam Gung“ Suppe gegessen.

Montag, 11. Juli 2011

Bedingt durch Jetlag sind wir erst sehr spät aufgewacht und haben spät gefrühstückt, eine halbe Stunde nach Frühstücksende, um genau zu sein. Danach sind Nico und ich zum Siam Paragon gefahren, um noch einige Dinge zu besorgen. Das Siam Paragon ist eine gigantisch große Shopping Mall, ein Konsumtempel, der Ausdruck des modernen Thailands ist.

Seit meinem letzten Besuch in Bangkok vor 16 Jahren hat sich die Stadt sehr verändert. Man sieht viel weniger Tuk Tuks auf der Straße, dafür fast ausschließlich moderne Autos neueren Datums, Audi, Mercedes und BMW sind keine Seltenheit. Es gibt viele ausgesprochen moderne Gebäude, und zahlreiche Hochhäuser befinden sich im Bau, Schnellstraßen führen durch die Stadt, es gibt mittlerweile eine U-Bahn und den Skytrain. Die Stadt hat nun eher ein Flair wie Singapur seinerzeit.

Am Nachmittag machen wir einen Ausflug zu viert und fahren ganz klassisch mit dem Watertaxi auf dem Chao Phraya River zum Oriental Hotel, wo wir auf der Terrasse etwas trinken und den Blick genießen.

Oriental Hotel

Auf dem Weg zum Oriental essen wir zum ersten Mal auf unserer Reise wieder an einem Straßenstand. Zu der vorzüglichen aber recht scharfen Suppe hat Nicolas eine eigene Meinung.

Dienstag, 12. Juli 2011

Versucht mal einen 14-jährigen mit Jetlag aus dem Bett zu bekommen - absolut aussichtslos! Nico steht erst gegen Mittag auf, das Frühstück fällt für ihn entsprechend aus. Als wir dann alle auf den Beinen sind, laufen wir zum Wat Poh, einem Tempel, wo auch traditionelle Thai-Massagen angeboten werden, ein Angebot, das wir nutzen und alle sehr genossen haben. Den Tempel haben wir natürlich auch ausgiebig besichtigt.

Laying Buddha

Danach entscheiden wir uns, die berühmt, berüchtigte Khao San Road zu besuchen. Fast zwei Jahrzehnte nach meinem ersten Besuch hat sich eigentlich nicht viel geändert. Derselbe Rummel, die eimerweise Alkohol trinkenden jungen Leute, gefälschte Luxusartikel, Banana Pancake und so ziemlich alles, was das Herz junger Menschen begehrt. Mit Thailand hat dies nichts zu tun, sondern ist „Ballermann“ für die Jugend der Welt.

Khao San Rd.Khao San Rd.

Wir genießen mittlerweile die Ruhe in unserem Hotel, das 20 Minuten zu Fuß von dieser verrückten Straße entfernt liegt.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Der für heute geplante Wat Phra Kaeo wird am Morgen vom König selber genutzt und öffnet daher erst um 13.00 Uhr, so dass wir kurzerhand als Alternativprogramm eine Schlangenfarm besuchen. Die „Snake Farm“ wurde 1923 gegründet und ist damit die zweitälteste Schlangenfarm der Welt (die älteste befindet sich in Sao Paulo). Hier wird täglich den giftigsten Schlangen, die das zoologische Wörterbuch kennt, das Gift abgemolken, um daraus Antiserum zu gewinnen. Unter den Schlangen sind Kobras, Kraits und verschiedene Viperarten. Daneben gibt es ein gut gemachtes Museum, in dem z.B. die Wirkweise von Schlangengift erklärt wird, was uns Nina beim Abendessen genauestens erläutern konnte: das Gift kann wirken auf das Blut, das Nervensystem und auf die Muskeln...

Nachmittags dann große Show und Vorführung der einzelnen Schlangen. Beim obligatorischen "Foto mit Schlange" verspürt nur Nina den Wunsch, sich eine Netzpython um den Hals legen zu lassen.

Nina mit Schlange

Donnerstag, 14. Juli 2011

Heute geht´s dann zum Wat Phra Kaeo mit Grand Palace, einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Thailands und so etwas wie ein Wahrzeichen. Dieser Wat beherbergt den verehrten "Emerald Buddha", der tatsächlich aber aus Jade besteht. Ursprünglich stammt die Figur aus Chang Rai und war mit Gips überzogen, als ein Mönch unter dem gebrochenen Gips einen grün leuchtenden Stein sah und annahm, es handele sich um einen Smaragd, daher "Emerald Buddha". Nach einem Umweg über Chang Mai und Vientiane kam der Buddha nach Bangkok. Als eine der wichtigsten Attraktionen des Landes ist die Touristendichte unermeßlich und wir halten es nicht so lange dort aus.

Wat Phra Kaeo

Den größten Spaß im Wat Phra Kaeo hat Nico, als er zunächst von einer jungen Japanerin um ein gemeinsames Foto gebeten wird, ok, genehmigt, er stimmt artig zu. Als dann allerdings eine ganze Schulklasse 13 jähriger Thailänderinnen kichernd um ein Foto bittet, ist Nico zunächst nicht mehr auffindbar, letztlich kommt aber auch dieses Foto zustande:

Nico´s Fanclub

Danach konnten wir allerdings bei unserem Sohn beim Anblick einer thailändischen Schuluniform einen deutlich spürbaren Fluchtreflex bemerken.

Am späten Nachmittag dann das zweite Highlight des Tages: die Kino-Premiere des zweiten Teils von Harry Potter 7. Schon morgens haben wir uns Tickets für dieses kulturelle Großereignis reservieren lassen, allerdings waren alle 3D-IMAX-Karten schon weg, dann eben der ganz normale Film, den es bei Harry Potter ja eigentlich gar nicht gibt.

Harry Potter 7

Dieser Kinobesuch war für uns in mehrerlei Hinsicht spannend. Zum Einen war es trotz Wegbeschreibung gar nicht so einfach, in einer Monster-Shopping-Mall mit insgesamt fünf Kinos das Richtige zu finden. Nun ist Kino auch nicht das, was der normale Thailandbesucher so typischerweise macht, d.h. es gab niemand, der uns wirklich verstand und helfen konnte. Gerettet hat uns letztlich ein Engländer, der in Bangkok lebt. Das Kino war an Hamburger Maßstäben gemessen riesig (UCI ist winzig dagegen) und es war ausverkauft. Dennoch waren vier Minuten vor Vorstellungsbeginn noch kaum Plätze belegt. Mit dem Öffnen des Vorhangs erst kamen die Leute ins Kino geströmt.

Das Einzigartigste für uns jedoch war, als kurz vor Beginn des Hauptfilms ein Beitrag über den thailändischen König gezeigt wurde und alle Menschen wirklich schlagartig aufstanden. Wir haben es zunächst gar nicht gerafft, haben uns dann aber natürlich ebenfalls erhoben und den Film im Stehen angeschaut, bis die Lettern am Ende des Beitrags "lang lebe der König" verblasst waren und sich alle wieder in ihre Kinosessel lümmelten.

Der Film - in englischer Sprache mit thailändischen Untertiteln - machte unseren Kindern weniger Mühe als uns und ich ließ mich von Nina regelmäßig darüber in Kenntnis setzen, was sich gerade abspielt, lediglich bei Dialogen waren meine Englischkenntnisse von Vorteil und ich durfte übersetzen bis dann von rechts kam: ja, ja, ja, das weiß ich doch...

Freitag, 15. Juli 2011

Wir sind den letzten Tag in Bangkok, morgen früh geht´s los nach Myanmar und wir brauchen Geld - spezielles Geld für Myanmar!

Es klingt, wie von einer anderen Welt, aber in Myanmar gibt es keine Geldautomaten, es gibt auch keine nicht-staatlichen Einrichtungen, die eine Kreditkarte akzeptieren und das auch nur in wenigen Ausnahmefällen. D.h. im Klartext, dass wir unseren gesamten Finanzbedarf für die nächsten drei Wochen in Cash mitnehmen müssen, was zunächst kein Problem darstellt, da Myanmar ein sehr sicheres Land ist, von Diebstählen oder gar Überfällen ist nicht auszugehen.

Jetzt wirds aber speziell: Tauschen kann man im Land faktisch nur US-Dollar und hier nur makellose Banknoten, neue Scheine,die sich nicht "labbelig" anfühlen, die keinen Knick haben und unbeschrieben sind (schaut Euch mal Dollar-Noten an, 80% der 100er-Noten sind beschrieben, das ist uns vorher auch nie aufgefallen). In unserem Reiseführer steht wörtlich: "Many, many visitors forget to do this, and end up heading back to Thailand, to get (the right kind of bills)."

Der heutige Tag ist in Thailand ein Feiertag, was wir natürlich nicht wußten und Heike fährt zum Siam Paragon Konsumtempel, wo auch heute Banken geöffnet haben. Leider hat niemand diese makellosen Banknoten vorrätig, aber jeder kann bestätigen, dass eine Reise ohne diese Scheine dazu führen wird, dass niemand unser Geld annehmen wird - super! In ihrer Verzweiflung gerät Heike dann an eine energische Bankerin, die Mitleid hat, und diese kratzt einen Stapel aus 30cm 100$-Noten zusammen und die Beiden suchen daraus die besten Scheine heraus, das Ergebnis kann sich sehen lassen - wir sind gut vorbereitet!