family around the world

News-Blog - Bolivien...


Der News-Blog war ursprünglich als Ergänzung zu unseren Reiseberichten und den Fotogalerien gedacht, um zusätzlich aktuellste Informationen zu unserem Aufenthaltsort und unseren Aktivitäten zur Verfügung zu stellen. Ziel war es, mit dem News-Blog einen aktuelleren Bezug zu uns und unseren Aktivitäten zu ermöglichen.

Im Verlauf unserer Reise sind wir mit der recht zeitaufwändigen Erstellung der Reiseberichte und Fotogalerien zunehmend ins Hintertreffen geraten. Parallel wurde der News-Blog immer umfangreicher und hatte in den letzten Monaten unserer Reise immer mehr den Charakter eines Reisetagebuches.


Ausblick...
  • Morgen geht es weiter nach Peru...
  • Mittwoch, 30. Mai 2012 - Copacabana (Titikaka-See)
  • Heute machen wir einen ganztägigen Ausflug auf die Isla del Sol, die zwei Stunden vor Copacabana im Titikaka-See liegt.
  • Morgens fahren wir mit dem Boot in den Norden der Isla del Sol und besuchen verschiedene Inka-Ruinen unter anderem den Titikala, einen heiligen Stein, aus dem der Mythologie nach entweder der Sonnengott Inti oder der Inka-Erschaffer Viracocha zu Beginn der Welt entsprungen ist. Diese Stelle gilt damit als die Geburtsstätte der Inka-Kultur.
  • Danach wandern wir in rund 4.000 Metern Höhe drei Stunden lang quer über die Insel bis in den Süden der Isla del Sol, was aufgrund der Höhe ganz schön anstrengend ist. Entschädigt werden wir die ganze Wanderung über mit einem wunderschönen Blick über den tiefblauen Titikaka-See der in nordöstlicher Richtung von den schneebedeckten Berggipfeln der Cordillera Real begrenzt wird - es ist gigantisch!
  • Abends beobachten wir von unserem Schloßtürmchen in Copacabana aus den Sonnenuntergang über dem Titikaka-See...
  • Dienstag, 29. Mai 2012 - Copacabana (Titikaka-See)
  • Wir schlafen aus und gehen danach schön frühstücken. Auf 3.800 Metern Höhe ist es nachts eiskalt. Daher startet das offizielle Leben hier erst mit der wärmenden Sonne, was ab etwa 09.30 Uhr der Fall ist.
  • Danach macht Nina Deutsch-Unterricht, Heike schreibt Tagebuch und ich organisiere unsere weitere Reise.
  • Montag, 28. Mai 2012 - Von La Paz nach Copacabana (Titikaka-See)
  • Wir fahren mit dem Bus von La Paz nach Copacabana am Titikaka-See. Bemerkenswert ist die Überfahrt über das etwa 400 Meter breite Seestück zwischen San Pablo de Tiquina und San Pedro de Tiquina. Alle Passagiere verlassen in San Pablo de Tiquina den Bus und setzen mit einem Boot über nach San Pedro de Tiquina. Der Bus wird von einer hölzernen Ein-Bus-Fähre, die mit einem 40 PS Außenbordmotor ausgestattet ist und von einem einzigen Mann betrieben wird, übergesetzt. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich es nicht glauben!
  • In Copacabana verbringen wir den Tag in Cafés oder in unserer Unterkunft, einem Schloßturm, der laut Nina schärfsten Unterkunft in ganz Copacabana!
  • Sonntag, 27. Mai 2012 - La Paz
  • Den heutigen Tag verbringen wir getrennt. Heike & Nina bleiben in La Paz und schicken ein Paket mit Einkäufen nach Deutschland - ein Projekt, das den Vormittag in Anspruch nimmt. Den Nachmittag verbringen die Beiden auf dem Plaza Pedro de Murillo, dem zentralen Platz in La Paz, und sehen dem bunten Treiben zu. Heute ist Día de la Madre und insbesondere die Frauen sind herausgeputzt und tragen ihre besten Kleider - es gibt viel zu sehen!
  • Ich gehe einem etwas abenteuerlicheren Vergnügen nach und fahre "The Death Road - the most dangerous road in the world" mit einem Mountainbike hinunter. Die Yungas-Road führt von La Paz ins 56 Kilometer entfernte Coroico und verbindet die Hauptstadt mit dem Amazonas Regenwald im Norden Boliviens. Sie steigt von La Paz zunächst bis auf 4.650 Meter Höhe an und fällt dann bis auf 1.200 Meter kurz vor Coroico ab. Bei der Abfahrt durchqueren wir verschiedene Klimazonen und ziehen immer mehr Kleidungsschichten aus, je tiefer wir kommen. Die einspurige ungeteerte Straße, die extrem starker Errosion unterworfen ist, führt ohne Leitplanken an bis zu 600 Meter steilen Abhängen entlang. Einer Schätzung zufolge verunglückten bis zum Bau der neuen Straße im Jahr 2007 pro Monat zwei Fahrzeuge und starben jährlich 200 bis 300 Reisende auf der Straße. Zahlreiche Kreuze am Straßenrand markieren die Unfallstellen. Im Jahre 1995 wurde die Yungas-Straße von der Interamerikanischen Entwicklungsbank zur „Gefährlichsten Straße der Welt“ ernannt. Im Werbevideo von Vertigo-Biking könnt Ihr einige Bilder der Straße sehen. Anders als im Video, bin ich allerdings ganz artig hinuntergefahren und habe die grandiosen Ausblicke genossen - bei schönem Wetter auf einem Mountainbike war es wirklich toll!
  • Samstag, 26. Mai 2012 - La Paz
  • Morgens bumeln wir nochmals durch La Paz.
  • Mittags machen wir eine Stadtrundfahrt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in La Paz. Die für uns organisierte Privattour dauert dreieinhalb Stunden. Wir fahren in einem Bus mit 16 Sitzplätzen, haben einen Fahrer und einen Guide und bezahlen zusammen € 33 inkl. der Trinkgelder! Das beschreibt anschaulich das Preisniveau in Bolivien, weches das ärmste Land Südamerikas ist.
  • Freitag, 25. Mai 2012 - Von Rurrenabaque nach La Paz
  • Um 05.00 Uhr stehen wir auf und laufen zum Office der Fluggesellschaft Amaszonas. Wir checken unser Gepäck direkt im Office ein. Danach geht es mit dem Amaszonas-Bus zum Flughafen, wo wir alle aussteigen müssen, um einzuchecken und zwei verschiedene Taxes zu bezahlen. Zu unserer Verwunderung müssen wir danach wieder in den Bus einsteigen und fahren herunter vom Flughafen, durch eine Wohngegend über Feldwege, bis der Bus plötzlich auf dem Flugfeld herauskommt und bis auf wenige Meter an die Maschine heranfährt. Der Rasen vor dem Flughafengebäude war aufgrund der Regenfälle der letzten Tage offensichtlich zu matschig und nicht begehbar, nun gut, dann eben so.
  • Um 07.05 Uhr starten wir in Rurrenabaque. Der Flug führt über die Hochgebirgskette der Ost-Anden vorbei am zweithöchsten Berg Boliviens, dem Illimani (6.438 Meter), an dem wir so dicht vorbeifliegen, dass er zum Greifen nahe erscheint. Nach nur 40 Minuten Flug landen wir auf dem Altiplano in La Paz in über 4.000 Metern Höhe.
  • Nach dem Einchecken gehen wir erst mal frühstrücken. Den Rest des Tages bummeln wir durch La Paz, ich besuche das Museo de Coca, wir sitzen in Cafés, Heike und Nina shoppen schöne Wollsachen und wir geniessen die ausgesprochen nette Stadt.
  • Donnerstag, 24. Mai 2012 - Vom Madidi Nationalpark nach Rurrenabaque
  • Das Wetter sieht nicht so gut aus und wir verzichten auf einen weiteren Walk im Wald. Stattdessen bietet uns Hilder an, Schmuck herzustellen. Nina findet es gut und ich stimme zu. Meine anfängliche Skepsis weicht recht schnell der bereits mehrfach hier erlebten Faszination. Wir gehen in Hilders "Werkstatt", eine separate Überdachung mit zwei Arbeitsblöcken. Seine einzigen Werkzeuge sind eine Säge, ein abgebrochenes Küchenmesser und ein Stichel. Sein Schatz ist eine Tüte mit Schleifpapier. Bevor es Schleifpapier gab, wurden zum Schleifen spezielle Steine und Blätter verwendet, was aber sehr viel mehr Arbeit war. Als KInd habe er das noch erlebt. Danach stellen wir unter anderem Ringe her, die mit einer Mischung aus Asche und Erde poliert werden, was zu einer pechschwarzen, hochglänzenden, spiegelglatten Oberfläche führt, die ziemlich unempfindlich ist. Wir basteln eine ganze Menge verschiedener Schmuckstücke.
  • Nachmittags geht es mit dem Langboot zurück nach Rurrenabaque wobei wir in einen Platzregen geraten. Nur unsere Ponchos schützen uns vor der vollkommenen Durchweichung. Wenigstens wissen wir jetzt, warum es Regenwald heißt!
  • Abends sind wir endlich wieder zu dritt!
  • Mittwoch, 23. Mai 2012 - Madidi Nationalpark
  • Morgens streifen wir abermals für drei Stunden mit Hilder durch den Wald und sehen allerhand Tiere sowie einen Curare Baum, aus dem früher Pfeilgift für die Jagd hergestelt wurde.
  • Mittags gehen wir fischen. Was braucht man zum Fangen großer Fische? Kleine Fische! Wie fängt man kleine Fische? Mit Maden! Woher bekommt man die Maden? Aus Schilfrohren, da sitzen sie drin, schöne fette Maden, man muß es nur wissen. Wir fangen einen schönen Catfish, den es morgen zum MIttagessen gibt!
  • Nach dem Abendessen machen wir einen Night-Walk, bei dem wir neben zahllosen giftigen und ungiftigen Insekten auch eine Schlange und ein Chamäleon sehen.
  • Über Funk erfahren wir, dass Heike gut von ihrem Ausflug mit San MIguel de Bala zurückgekehrt ist. San Miguel ist wohlgemerkt ein völlig anderer Veranstalter, aber Rurrenabaque ist ein Dorf und wichtige Infos finden ihren Weg!
  • Dienstag, 22. Mai 2012 - Von Rurrenabaque in den Madidi Nationalpark
  • Heike ist krank und bewegt sich keine fünf Meter von der Toilette weg.
  • Es macht absolut keinen Sinn für sie, jetzt zu einem Trip in den Madidi Nationalpark, d.h. in den Urwald des Amazonas, aufzubrechen, wo es im Notfall keinerlei ärztliche Versorgung gibt. Andererseits sind wir nur aus diesem Grund nach Rurrenabaque gekommen, es ist richtig doof! Am Ende entscheiden wir uns für die vernünftigste Lösung, lassen Heike weiter schlafen und Nina und ich brechen auf zu unserer geplanten Tour.
  • Über sechs Stunden fahren wir mit einem der typischen schmalen Langboote auf den Flüssen Beni und Tuichi zu einer kleinen Lodge, die tief im Madidi Nationalpark liegt. Die Unterkünfte sind Kuppelzelte, die auf überdachten Plattformen mitten im Wald stehen, es ist Natur pur hier.
  • Nach unserer Ankunft geht es direkt für drei Stunden zu Fuß durch den Urwald. Hilder, unser Guide, ist halb Quechua, halb Tacana, 31 Jahre alt und spricht ausreichend Englisch. Für uns ist es faszinierend, was er alles weiß. Dieser Pilz legt Dich für zehn Stunden schlafen, jeder Pilz eine Portion, wird als Tee getrunken, wird verwendet, wenn jemand schwer krank ist. Diesen Pilz kann man essen und dieser Pilz hat antibiotische Wirkung. Großen Respekt haben hier alle vor den zwei Zentimeter langen 24-Stunden Ameisen. So lange hat man Schmerzen, wenn sie einen beißen. Andere Ameisen räubern Insektenkolonien aus und nochmals andere Ameisen werden zum Nähen von Wunden verwendet. Wie bitte, zum Nähen von Wunden? Hilder lächelt, zieht seinen Ärmel hoch und zeigt uns eine große Narbe am Arm, die er sich als Kind beim Spielen zugezogen hat. Da man eine klaffende Wunde im Urwald nicht nähen kann, nimmt man diese spezielle Ameisenart, die besonders große und starke Fresswerkzeuge hat. Die Ameise wird an den Wundrändern angesetzt und zieht die Wunde zusammen. Danach wird der Körper der Ameise abgedreht und Kopf und Werkzeuge bleiben als Halteklammer zurück. Seine Wunde sei mit 25 Ameisen genäht worden, er zeigt uns die kleinen Stiche. Als er unsere ungläubigen Blicke sieht lacht er und fügt hinzu, dass das natürlich nur klappt, wenn man vorher den Saft dieses Blattes hinzugeträufelt hat, der antiseptisch wirkt - ach so, logo, den Saft nicht vergessen... Es ist eine dreistündige Lehrveranstaltung, die sich in den beiden nächsten Tagen mehrmals wiederholt - irre!
  • Am Abend ist die Lodge mit Rurrenabaque über Funk verbunden. Pedro, das Familienoberhaupt grinst mich an und sagt, Heike gehe es wieder gut. Sie sei vor zwei Stunden im Reisebüro gewesen und habe für morgen eine ganztägige Tour mit San Miguel de Bala gebucht - moderne Buschtrommeln, wir sind erleichtert!
  • Montag, 21. Mai 2012 - Rurrenabaque
  • Die Nacht durch hat es geregnet und der Boden ist so aufgeweicht, dass unser Besuch der Wiederauswilderungsstation abgesagt wird - Scheibenkleister!
  • Als Ersatzprogramm mache ich mit Nina morgens Mathe-Unterricht und am Nachmittag gehen wir zusammen auf eine Canopy-Tour. Dabei düsen wir in bis zu 40 Metern Höhe an neun Seilen entlang durch den Wald und haben unseren Spaß! Das Unternehmen Zipline de Villa Alcira gehört einer indigenen Community der Tacana. Die Community besteht aus 17 Familien, die damit einen Großteil ihres Lebensunterhaltes bestreiten.
  • Heike fühlt sich nicht gut und bleibt im Hotel. Als Nina und ich von der Canopy-Tour zurückkommen, liegt Heike krank im Bett - nochmal Scheibenkleister!
  • Sonntag, 20. Mai 2012 - Rurrenabaque
  • Heute Morgen mache ich mit Nina weiter Mathe-Unterricht, Geometrie läuft nicht so einfach rein.
  • Nachdem wir in den vergangenen Tagen bereits zahlreiche Informationen zu verschiedenen Lodges im Madidi Nationalpark gesammelt haben, buchen wir heute nicht nur unseren Aufenthalt im Madidi Nationalpark sondern auch unseren Rückflug nach La Paz und diverse Unterkünfte in den kommenden Wochen. In genau sieben Wochen fliegen wir von New York nach Hause und unsere frei einteilbare Zeit schrumpft immer mehr zusammen. Im Grunde liegen diese letzten Wochen jetzt ziemlich fest - auf den Tag genau :-)
  • Samstag, 19. Mai 2012 - Rurrenabaque
  • Morgens mache ich mit Nina Mathe-Unterricht.
  • Nachmittags sehen wir uns das Champions-League Finale an. Hinter uns sitzen zwei sturzbetrunkene Engländer, die regelmäßig Laute von sich geben, welche uns an Brüllaffen erinnern, es passt zum Spiel.
  • Abends vereinbaren wir für Montag einen Besuch des Projektes Refugio Jaguarete Rurre, einer Wiederauswilderungsstation für Wildtiere, die verletzt oder aus illegaler Haltung heraus befreit worden sind. Das Projekt habe ich bei einem Vortrag der Projektgründer bei Globetrotter in Hamburg vor einigen Jahren kennengelernt.
  • Freitag, 18. Mai 2012 - Von Uyuni nach Rurrenabaque
  • Die Streiks in Bolivien dauern an. Da es beim Start unserer Tour in Tupiza ungewiß war, ob die Straßen heute frei sein werden und wir nicht nochmals Zeit verlieren wollen, fliegen wir von Uyuni nach Rurrenabaque.
  • Wir starten in 3.750 Metern Höhe und fliegen nach La Paz, das auf über 4.100 Metern liegt und damit einer der höchstgelegenen Flughäfen der Erde ist. Dort müssen wir kurz aussteigen, um die Flughafengebühren zu entrichten. Man erwartet uns bereits, geleitet uns zum Gebührenschalter, an dem wir € 1,50 pro Person bezahlen. Der Weiterflug von La Paz nach Rurrenabaque dauert 40 Minuten, die entsprechende Busfahrt würde zwischen 20 und 25 Stunden dauern!
  • In Rurrenabaque, das im Amazonastiefland auf nur 230 Metern Höhe liegt, erleben wir den Wechsel zwischen zwei Klimazonen. Wir verlassen das Flugzeug bei 30°C und einer Luftfeuchtigkeit von >80% - welcome to the jungle! Wir reißen uns erst mal zwei bis drei Schichten Fleece- und Wollpullover sowie Wollunterwäsche vom Leib und müssen im Hotel trotzdem duschen, so verschwitzt sind wir.
  • Aufgrund unseres Höhentrainings in den letzten Wochen fühlen wir uns angenehm fit - hoffentlich hält das an, denn in weniger als einer Woche sitzen wir wieder in La Paz.
  • Ach ja, kleines Detail: Das Champions-League Finale wird hier morgen in jeder zweiten Kneipe übertragen, wir sind gerettet!
  • Donnerstag, 17. Mai 2012 - Tag 4 der Tour über das bolivianische Altiplano (von Villa Candelaria nach Uyuni)
  • Um 05.45 Uhr fahren wir los, zunächst durch Salzmatsch, dann sogar durch flache Salzseen bis es trockener wird und wir über eine unendlich weit erscheinende Salzebene fahren. Das Salz ist hier zwischen zwei und 20 Metern dick. Zum Sonnenaufgang halten wir an, um uns herum ist nur Salz. Das Farbenspiel am Himmel und das Glitzern der Salzwüste ergeben eine magische Stimmung, es ist traumhaft schön! Danach fahren wir weiter zur Isla Incahuasi, für mich der Höhepunkt unserer Tour. Auf dieser Insel inmitten der Salzwüste befinden sich riesige Kakteen, die bis zu zehn Metern hoch und über 1.000 Jahre alt sind. Außer den Kakteen befinden sich auf der Insel nur ein paar dekorative Lamas, es ist einfach irre hier!
  • Auf dem Weg nach Uyuni halten wir nochmals an und machen ein paar fotos locos - verrückte Fotos. Aufgrund des fehlenden Horizontes bietet sich in der Salzebene die besondere Möglichkeit, Fotos zu machen, bei denen die Größenverhältnisse auf den Kopf gestellt werden - laßt Euch überraschen!
  • Nachmittags kommen wir in Uyuni an und verbringen nach einer schönen Dusche den Rest des Tages im Hotel. Wir sind voller toller Eindrücke und ganz schön groggy!
  • Mittwoch, 16. Mai 2012 - Tag 3 der Tour über das bolivianische Altiplano (von Huallajara nach Villa Candelaria)
  • Wir starten erst um 07.00 Uhr. Heute fahren wir an sechs verschiedenen Lagunen vorbei, darunter die bekannte Laguna Colorado, deren Wasser bei richtiger Lichteinstrahlung rot gefärbt ist. In diesen Lagunen leben Flamingos - ja, Ihr habt richtig gelesen - drei verschiedene Arten von rosa Flamingos! Es sind tolle Bilder, die wir hier zu Gesicht bekommen.
  • Abends erreichen wir den Rand der Salar de Uyuni, der mit über 10.000 Quadratkilometern größten Salzpfanne der Erde. Dort übernachten wir in einem Salzhotel, das komplett aus Salz erbaut wurde, d.h. Wände und Tische sind aus Salz, der Lehmblock für die Betten ist hier ein Salzblock (wieder nix mit Zusammenschieben!) und der Boden besteht aus reinem weißen Salzgranulat. Es ist urgemütlich und es ist "no frío", wir befinden uns auf nur noch 3.700 Metern. Außerdem gibt es eine warme Dusche. Als ich mich gerade eingeseift habe, geht das Gas aus. Trotz meines lauten Geschreis inkl. aller Spanischkenntnisse, die ich verzweifelt zusammenkratze, dauert der Flaschenwechsel einige Minuten, womit sich das "warm" deutlich relativiert!
  • Danach verbringen wir einen ausgesprochen lustigen Abend mit vier Franzosen, die in den USA leben - für diese Kombination muss man wahrscheinlich ins Altiplano fahren!
  • Dienstag, 15. Mai 2012 - Tag 2 der Tour über das bolivianische Altiplano (von Kollpani nach Huallajara)
  • Um 04.30 Uhr werden wir geweckt. Nach einem eher spärlichen Frühstück starten wir um 05.30 Uhr.
  • Wir sehen die Vulkane Uturuncu (6.008 Meter) sowie Licancabur (5.950 Meter) und besuchen mehrere wunderschöne Lagunen, die jedoch aufgrund der enthaltenen Mineralien teilweise hochgiftig sind. So sind in der berühmten Laguna Verde hohe Mengen an Arsen gelöst, Tiere gibt es hier keine.
  • Einer der Höhepunkte des Tages ist ein Bad in den Aguas Termáles, das Heike angesichts fehlender Duschmöglichkeiten besonders genießt. Nicht weit weg davon passieren wir in 4.300 Metern Höhe Geysire. Einige davon köcheln still vor sich hin, aber aus Anderen zischt der Wasserdampf mit hohem Druck heraus, was wirklich beeindruckend ist.
  • Wir übernachten in Huallajara in einem "basic hostel, shower and electric not available". Als Heike mich bittet, die Betten zusammenzuschieben, lache ich, denn die Betten bestehen aus einem Lehmblock, auf dem Matratzen liegen, das schaffe ich heute nicht mehr! Das Dach besteht aus einer Lage Wellblech - ich schlafe mit Mütze und Handschuhen bei einer Außentemperatur von -15°C. Patricia hat jedem von uns eine 2l-Coca-Cola Flasche mit kochendem Wasser gefüllt, die wir als Wärmflasche mit ins Bett nehmen - die Wärme hält übrigens bis zum Morgen an!
  • Montag, 14. Mai 2012 - Tag 1 der Tour über das bolivianische Altiplano (von Tupiza nach Kollpani)
  • Wir starten zu einer viertägigen Tour über das bolivianische Altiplano. Diese durch die West- und die Ostanden begrenzte Hochebene ist eine der faszinierendsten und abgeschiedensten Landschaften dieser Erde. Höhepunkt der Tour ist die Salar de Uyuni, die größte Salzpfanne der Erde. Unterwegs sind wir mit einem Toyota Landcruiser, unserem Fahrer & Guide Luis und unserer Köchin Patricia.
  • Wir fahren in wenigen Stunden von 2.800 Metern auf über 4.000 Meter Höhe. Dank unseres viertägigen Aufenthalts in Potosí, das ebenfalls auf rund 4.000 Metern liegt, sind wir gut aklimatisiert. Die über zehnstündige Fahrt führt entlang spektakulärer Gesteinsformationen und wir kommen immer wieder durch kleine Dörfer, im Grunde nur kleine Häuseransammmlungen in dieser Einöde. Die Strasse ist auf dem Großteil der Strecke kaum als solche erkennbar und führt durch Flüsse und über völlig unwegiges Gelände, so dass unsere Geschwindigkeit meistens kaum 20 km/h beträgt.
  • Wir erreichen unseren ersten Übernachtungsort, Kollpani (4.250 Meter), in der Dunkelheit. Unser Zimmer hat einen Lehmboden, keinen Strom und keine Heizung, was auf dem gesamten Altiplano normal ist. Aufgrund von Brennmaterialmangel gibt es hier nirgendwo Öfen oder Heizungen - nirgendwo! Die Menschen wärmen sich alleine durch entsprechende Kleidung und Decken. Luis lacht und erklärt uns, dass es heute Nacht kalt sei, so um die -10°C, was aber gar nichts im Vergleich zur morgigen Nacht sei, wo es dann erst "mucho! mucho! mucho! frío" sein würde, was uns zutiefst tröstet! Angesichts der spärlichen Verhältnisse denken wir an George und Jen, das australische Ehepaar, die diese Tour mit 80 bzw. 70 Jahren gemacht haben, und halten den Mund. Das leckere und heiße Essen von Patricia muntert uns etwas auf.
  • Jeder Jeep im Altiplano hat seinen eigenen Koch, die eigene Gasflasche, den eigenen Gasherd und sämtliche Vorräte dabei. Dazu zählt auch das Benzin für unser Auto, das wir in einem großen Faß auf dem Dach mitführen. Die Herbergen hier sind entsprechend vorbereitet und stellen den Köchen ein Zimmer mit Bett und Arbeitsfläche zur Verfügung, wo die Mahlzeiten zubereitet werden. Beherbergt ein Haus mehrere Jeeps, wirbeln entsprechend viele Köche in ihren Zimmern und zaubern unterschiedliche Mahlzeiten für ihre Gäste - wir haben Riesenglück mit Patricia!
  • Sonntag, 13. Mai 2012 - Tupiza
  • Wir machen eine halbtägige Reittour in die Canyons rund um Tupiza, wobei insbesondere Nina voll auf ihre Kosten kommt. Die Pferde sind alle spritzig und Nina liefert sich mehrere Wettrennen mit unserem Guide.
  • Nachmittags liegen wir ein bißchen am Pool und organisieren unsere weitere Reise.
  • Samstag, 12. Mai 2012 - Von Potosí nach Tupiza
  • Endlich kommen wir weiter, zwei Tage später, als ursprünglich geplant!
  • Darüber hinaus fahren wir erstmals Bus in Bolivien bei Tageslicht und sehen die bizarre Wildwestlandschaft karger Berge, die mit großen Kakteen übersäht sind, genau denen aus den Westernfilmen. Es passt also, dass Butch Cassidy und Sundance Kid in dieser Gegend einmal den Zug eines Bergwerksbetreibers mit Lohngeldern überfallen haben, nachdem sie aus den Vereinigten Staaten geflüchtet waren.
  • In Tupiza laufen wir zielstrebig zu El Grano de Oro Tours und buchen eine viertägige Tour durch die Salar de Uyuni. Wir hatten in einem kleinen Café in Potosí das Glück, Charles & Jennifer, ein australisches Backpacker-Ehepaar im Alter von 80 bzw. 70 Jahren kennenzulernen. Die beiden kamen gerade von ihrer Salar de Uyuni Tour zurück und schwärmten von ihrer Tour in den höchsten Tönen, was es für uns angesichts einer unüberschaubaren Anzahl von Anbietern leicht gemacht hat.
  • Darüber hinaus buchen wir dort für morgen eine Reittour, auf der wir die schöne Landschaft um Tupiza herum erkunden werden - Ninas Herz hüpft!
  • Auch in der kommenden Woche können Proteste mit Straßenblockaden in ganz Bolivien nicht ausgeschlossen werden. Deshalb planen wir nach der Tour durch die Salar de Uyuni weiter nach Rurrenabaque zu fliegen, was auch gut aussieht - heute läuft es wie geschmiert!
  • Freitag, 11. Mai 2012 - Potosí
  • Morgens nehme ich an einer Tour in eine der zahlreichen Minen Potosís teil. Es ist schockierend unter welchen Bedingungen die Menschen hier arbeiten, um Silber zu gewinnen. Die Bergleute freuen sich über mitgebrachte Geschenke und 40% des Geldes, das wir für die Tour bezahlt haben, geht an die Bergleute, so dass die Touren mittlerweile ein fester Bestandteil des Alltages in den Minen geworden sind.
  • Danach kaufen wir unsere Bustickets nach Tupiza für morgen früh. Die Straßenblockaden werden zwar schon heute Nacht aufgehoben, aber der Nachtbus fährt erst um 21.00 Uhr, was eine Ankunft in Tupiza um 03.00 Uhr morgens bedeutet, das muss nicht sein!
  • Den Nachmittag verbringen wir in Cafés und besteigen den Glockenturm der Kathedrale von Potosí und genießen den wunderschönen Blick über die Stadt und den Cerro Rico.
  • Abends finden wir erneut ein Restaurant, das Erdinger Pikantus Weizenbock hat - ein schöner Abschluss in Potosí.
  • Donnerstag, 10. Mai 2012 - Potosí
  • So wie es aussieht, bleiben wir aufgrund des Generalstreiks im Land, der erneut mit Straßenblockaden verbunden ist, in Potosí stecken. Der Aussage eines Mitarbeiters in einem Reisebüro zufolge sind Streiks mit Straßenblockaden in Bolivien ein Nationalsport und Bolivianer würden nach spätestens zwei Monaten ohne derartige Ereignisse unruhig werden, weil es so ungewöhnlich sei.
  • Wir sind den ganzen Tag über damit beschäftigt, ständig aktuelle Informationen zur aktuellen Blockade-Situation zu beschaffen. Angeblich kann man bereits heute Nacht nach Tupiza durchkommen, sicher ist das aber erst gegen 17.00 Uhr. Die Ungewißheit ist ätzend. Zwischendurch mache ich mit Nina ein bisschen Mathe-Unterricht.
  • Um 18.00 Uhr haben wir Gewißheit, wir stecken fest bis mindestens morgen abend. Da uns unser Hotel nicht auf die Straße setzt tragen wir es mit Fassung und gehen schön Abendessen.
  • Mittwoch, 09. Mai 2012 - Potosí
  • Potosí liegt rund 4.000 Meter über dem Meeresspiegel und die Höhe macht sich bemerkbar. Wir haben leichte Kopfschmerzen und wachen in der Nacht mehrfach auf.
  • Aufgrund der unermesslichen Silbervorkommen im Berg Cerro Rico war Potosí im 16. Jhdt. eine der reichsten Städte der Welt und größer als London oder Paris. Bis heute hängt die Stadt vom Bergbau ab und der Cerro Rico ist von Stollen durchlöchert, wie ein Schweizer Käse. Die Mercados de los Mineros in Potosí gelten als die einzigen Märkte weltweit wo jedermann Dynamit legal kaufen kann - einfach so!
  • Heute beginnen die Streiks und Proteste der Arbeiter in Bolivien und wir erleben heftige Demonstrationen, bei denen die Scheiben des Rathauses in Potosí eingeworfen und die Balkontüren mit Dynamit aufgesprengt werden. Wir flüchten in ein Café, bis es auf der Strasse wieder ruhig ist.
  • Mittags besuchen wir die Casa de la Moneda, die frühere Münzprägeanstalt, die heute ein Museum beherbergt.
  • Am frühen Abend geniessen wir den Blick von der Iglesia de San Francisco über die Stadt und den Cerro Rico.
  • Dienstag, 08. Mai 2012 - Von Sucre nach Potosí
  • Den Vormittag verbringen wir mit der Organisation unserer Weiterreise. Die Straßenblockaden in Sucre wurden zwar aufgehoben, aber auf halbem Weg nach Potosí ist die Strecke von der Transportgewerkschft weiter blockiert. Wir werden abends versuchen durchzukommen.
  • So verbringen wir den Tag mit Mathe Check-Up, wir sitzen in Cafés, lesen, skypen und sortieren Bilder.
  • Um 18.00 Uhr starten wir mit einem Taxi nach Potosí und haben Glück, denn auf der Strecke sehen wir nur noch die Reste der heutigen Straßensperren, kommen aber problemlos durch.
  • Montag, 07. Mai 2012 - Sucre
  • Der Zahnarzt lässt mich am Leben. Eine Wurzelbehandlung macht er jedoch nicht, diese würde zu lange dauern, sondern er mumifiziert den Nerv, damit könne ich viele Jahre gut leben. Alles zusammen kostet die Behandlung mit zwei Besuchen € 45!
  • Heute beginnt die Woche der sozialen Proteste in Bolivien und wir lernen eine für Bolivien durchaus typische Form des Protestes kennen: Straßenblockaden! Bereits am frühen Morgen wurden in allen größeren Städten des Landes, also auch vor unserer Haustüre, Busse auf jeder Strassenkreuzung quergestellt, selbst Motorräder müssen an diesen Stellen über den Gehweg fahren. Grund für die Blockaden ist ein Protest der Transportgewerkschaft gegen ein neues Gesetz, das eine Anschnallpflicht für Busfahrer vorsieht.
  • Betroffen sind wir dadurch, weil bei Strassenblockaden niemand aus einer Stadt heraus- oder hineinkommt, d.h. zahlreiche Reisende bleiben stecken und auch wir vergewissern uns, dass wir in unserem Hotel bleiben können. Die Bolivianer selbst sehen diese Proteste völlig entspannt, derartige Blockaden gibt es alle paar Monate mal. Prekär wird die Situation für uns dadurch, dass die Blockaden bis Dienstag Nacht angekündigt sind und ab Mittwoch morgen die Arbeiter auf die Strasse gehen werden. Das bedeutet, dass wir evtl. bis zum kommenden Wochenende hier steckenbleiben!
  • Abends sehen wir den KInofilm "The Devil´s Miner", einen Dokumentarfilm über Kinder-Bergarbeiter in den Silber-Minen von Potosí, das unser nächstes Ziel in Bolivien ist - ein beeindruckender und erschütternder Film.
  • Als wir nach Hause laufen, fallen uns die fehlenden Straßenblockaden auf. Im Hotel erfahren wir, dass die Proteste in Sucre vorzeitig beendet wurden und die Strassen bis Mittwoch morgen frei sind, d.h. morgen geht es weiter nach Potosí!
  • Sonntag, 06. Mai 2012 - Sucre
  • Wir besuchen den 65 Kilometer von Sucre entfernten Markt in Tarabuco, der bekannt ist für die zahlreichen verschiedenen indigenen Volksgruppen, die hier jeden Sonntag zusammen kommen. Wir lassen uns einige Stunden durch das bunte Durcheinander treiben bevor wir nach Sucre zurückfahren.
  • Samstag, 05. Mai 2012 - Sucre
  • Seit gestern habe ich höllische Zahnschmerzen, die trotz aller Stoßgebete heute morgen eher schlimmer geworden sind. Mein Bauch hat bereits beim ersten Anflug der Schmerzen entschieden, in Bolivien niemals zum Zahnarzt zu gehen. Mein Kopf hingegen zählt noch drei volle Tage in Sucre, der Hauptstadt und drittgrößten Stadt des Landes, danach geht es zur Salar de Uyuni auf bis zu 5.000 Meter Höhe, wo es definitiv keinen Zahnarzt meht gibt. Da ich auf Abenteuer wie Zahnarzt in Bolivien überhaupt keine Lust habe, dauert es noch bis zum nächsten heftigen Schmerz bis mein Kopf gewinnt.
  • Wir haben eine ungefähre Wegbeschreibung zu einem guten Zahnarzt bekommen und finden in der Gegend tatsächlich die La Clinica del Diente. Erst in der Praxis stellen wir fest, dass es den empfohlenen Dr. Salazar hier nicht gibt und Englisch spricht auch niemand. Dafür steht ein kleiner Arzt vor mir, etwas älter als ich, der so aussieht, als ob er weiß was er macht, also lasse ich ihn mal in meinen Mund schauen.
  • Nach der Diagnose versucht er zwei Leute anzurufen, die übersetzen können, leider erfolglos. Letztlich hilft die gute alte Zeigetafel mit der Abbildung eines großen Zahnes und ein paar Brocken Spanisch. So verstehe ich "Anestesia" - wichtig!!! - und was dann als Erklärung folgt ist das, was ich befürchtet habe, nämlich die Erläuterung einer Wurzelbehandlung. Das Gift, mit dem der Nerv abgetötet wird, zeigt er mir, denn das kommt aus Deutschland und es sei super - na denn!
  • Die Behandlung ist routiniert, professionell und vor allem schmerzfrei, nach 20 Minuten ist er bereits fertig und wir gehen zurück zum Hotel, bewaffnet mit einer Packung Schmerztabletten - am Montag geht es weiter.
  • Mittags mache ich mit Nina auf der Dachterrasse im Sonnenschein Mathe-Unterricht, der uns heute ziemlichen Spaß macht!
  • Danach besuchen wir die Casa de la Libertad, heutezutage ein Museum, das jeder Bolivianer in seinem Leben einmal besucht haben muss, denn hier wurde die Unabhängigkeit Boliviens erklärt.
  • Abends essen wir in einem Restaurant, wo es Erdinger Pikantus Weizenbock gibt, mein Lieblingsbier - super!
  • Freitag, 04. Mai 2012 - Sucre
  • Wir versuchen den Mathe-Unterricht mit Nina wieder aufzunehmen - ein erster Anlauf ist gemacht.
  • Mittags lassen wir uns durch Sucre treiben und laufen zur Iglesia de la Recoleta, von der man einen schönen Blick über Sucre hat.
  • Abends gehen wir im Kulturcafé Berlin essen, das ans Instituto Cultural Boliviano-Alemán angeschlossen ist. Wir essen Schweinshaxe mit Sauerkraut und Bratkartoffeln - lecker!
  • Donnerstag, 03. Mai 2012 - Sucre
  • Sucre wurde im 16. Jhdt. von den Spaniern gegründet und ist eine schöne gemütliche Stadt. Es ist formal die Hauptstadt Boliviens und wurde 1991 von der Unesco zur World Heritage Site erklärt.
  • Um 08.00 Uhr kommen wir an, dreckig und kaputt von der Nacht. Vom Busterminal geht es direkt zum Hostal de Su Merced, dem lt. Tripadvisor besten Hotel in Sucre, das wir für fünf Nächte gebucht haben. Von der Strasse aus unterscheidet es sich kaum von einem großen Wohnhaus aber im Inneren ist es ein charmantes, kleines Hotel mit einer tollen Atmosphäre und einer phantastischen Aussicht von der Dachterrasse - wir fühlen uns wohl!
  • Mittwoch, 02. Mai 2012 - Von Santa Cruz nach Sucre
  • Nach dem Frühstück düsen wir direkt zur Immigration, um nach zwei Tagen in Bolivien endlich unseren Einreisestempel zu bekommen. Zu unserer Überraschung gibt es für Fälle wie uns einen sauberen Prozess. Unsere Pässe werden mit dem brasilianischen Ausreisestempel kopiert und wir müssen unsere Zugtickets von der Grenze nach Santa Cruz als Nachweis unserer Einreise vorlegen. Danach bekommen wir einen rückdatierten Einreisestempel in unsere Pässe, der mit einem fetten Zusatzstempel als rückdatiert gekennzeichnet wird!
  • Danach fahren wir zum Busterminal und kaufen unsere Tickets für die Busfahrt heute Nacht nach Sucre.
  • Den Rest des Tages verbringen wir in einem Café mit WiFi und schreiben Emails, lesen und geniessen den Tag.
  • Um 16.00 Uhr startet die Busfahrt von Santa Cruz nach Sucre, die als eine der Schlimmsten in Bolivien gilt. Für die 480 Kilometer lange Strecke benötigt der Bus 15 Stunden. Die Bergstrasse ist oftmals nicht geteert und wir werden ganz schön durchgeschüttelt. Es gibt auch keine Komfortbusse auf dieser Stecke sondern nur die für Entwicklungsländer typischen, hart gefederten Busse mit hoher Bodenfreiheit, die auf solchen Strecken nicht kaputtgehen. Gerne wären wir am Tag gefahren, um die schöne Berglandschaft sehen zu können, aber es gibt in Bolivien auf längeren Stecken nur Nachtbusse - schade!
  • Dienstag, 01. Mai 2012 - Santa Cruz
  • Zum Glück hatte Heike einige Reiseberichte über diese Zugfahrt im Internet gelesen und wir waren gewarnt vor den kühlschrankartigen Temperaturen in der Nacht. So hatten wir unsere Schlafsäcke ausgepackt in die wir uns einkuscheln konnten ansonsten wären wir gestorben, so kalt war es! Um 08.00 Uhr kommen wir in Santa Cruz an.
  • Heute ist 1. Mai Feiertag und das Immigration Office in Santa Cruz hat geschlossen, also bekommen wir auch heute keinen Einreisestempel.
  • Nach dem einchecken im Hotel laufen wir zum zentral gelegenen Plaza 24 de Septiembre, sehen dem bunten Treiben zu und wärmen uns in der traumhaften Sonne.
  • Montag, 30. April 2012 - Von Corumbá (Brasilien) nach Santa Cruz (Bolivien)
  • Heute ist der Tag des Wartens.
  • Aus den Reiseführern geht nicht klar hervor, wie wir heute über die Grenze nach Bolivien kommen und welche Möglichkeiten wir haben, vom bolivianischen Grenzort Puerto Quijarro aus weiter nach Santa Cruz zu kommen. Auch sonst kann uns niemand diese Fragen beantworten. Erschwerend kommt hinzu, dass unklar ist, ob die Immigration Offices auf brasilianischer und bolivianischer Seite heute geöffnet haben oder bereits heute ein Feiertag ist.
  • Letztlich kaufen wir bei einem Reisebüro in Corumbá Zugfahrkarten für den Nachtzug von Puerto Quijarro nach Santa Cruz und warten im Hotel, bis wir endlich die Tickets haben. Danach fahren wir mit dem Bus zur Grenze. Die braslianische Immigration hat heute keinen Feiertag und damit kurze Öffnungszeiten Vor- und Nachmittags. Wir verpassen knapp die Vormittagsöffnungszeiten und müssen bis 14.00 Uhr warten, um unseren Ausreisestempel zu bekommen. Danach laufen wir auf die bolivianische Seite, wo heute Feiertag ist. Feiertags hat die bolivianische Immigration lange Öffnungszeiten am Vormittag, aber Nachmittags geschlossen. So stehen wir vor verschlossenen Türen. Auf meine Nachfrage in einem anderen Büro wird mir mitgeteilt, dass wir morgen wiederkommen sollen, was natürlich nicht geht, weil wir bereits Zugtickets für den Nachtzug nach Santa Cruz haben - es ist richtig Sch...
  • Da sich niemand für uns interessiert, beschliessen wir, den Einreisestempel in Santa Cruz zu besorgen, was soll´s!
  • Mit dem Taxi geht es zum Bahnhof, wo wir den ganzen Nachmittag warten, bis der lt. Reiseführer komfortabelste Zug, der Ferrobus Tren, der aus nur zwei Wägen besteht, um 18.30 Uhr endlich startet.
  • Das Gefährt ist ein absolutes Abenteuer. Die breiten Liegesitze sind zwar bequem, aber der ganze Zug schaukelt wie ein schlingerndes Schiff in rauher See und bei jedem Schaltvorgang ruckelt der Zug so heftig, das man meinen könnte, er sei soeben aus dem Gleis gesprungen. Ein Steward und eine Stewardess servieren ein warmes Abendessen wobei das Einschenken der Gläser fast unmöglich erscheint, das kann ja eine lustige Nacht werden...